Vorerst. Stattdessen sind wir in einem Ikea-ausgestatteteten Hüttchen am See Thingvallavatn untergekommen. Der herrliche Blick kann hiermit nur angedeutet werden:

Blick auf den Thingvallavatn

Bei Null Grad und Graupelschauer auf jeden Fall die bessere Wahl. Heute waren wir beim namensgebenden Geysir höchstselbst, eine Bewegtbildaufnahme des Spektakels muss wg. Mobilgerät-Inkompatibilität (oder -Inkompetenz?) nachgereicht werden. Danach bewegten wir unseren Toyota Land Cruiser wie 523 andere Fahrer ihre Kfz zum Gullfoss, einem zweistufigen ca. 30 m hohen Wasserfall der sich seine eigene Eiswand schafft, indem die Gischt vom eiskalten Wind an die Wand der Schlucht gedonnert wird und sogleich gefriert.

Gullfoss

Ach ja, der Land Cruiser war ein Upgrade vom bezahlten, kleineren Rav4 und die isländische Straßenverwaltung zählt tatsächlich die Fahrzeuge. Auf dem Rückweg tätigten wir einen Abstecher zur Almannagja, der Verwerfung an der Amerika und Eurasien auseinanderstreben und wo vor mehr als 1.000 Jahren das dem Vernehmen nach erste Parlament der Menschheit zusammentrat. Mit Thingvellir hat Island (am Sommersitz des Ministerpräsidenten) eine von zwei UNESCO-Welterbestätten.

Aber nicht, um es wegen aktuell schlechter Wetterbedingungen auf Island wieder im heimischen Keller zu verstauen (Wetter wird bekanntlich vor Ort gemacht, sind wir also positiv). Seit Sonntag stand das Zelt zum Auslüften aufgebaut im Wohnzimmer – ohne Heringe. Nun wartet es auf die finale Packrunde, in deren Zuge bisher unbeantwortbare Fragen nicht mehr länger aufgeschoben werden können: welche und wieviel Urlaubslektüre?, lieber eine Jeans mehr?, brauche ich überhaupt T-Shirts?, etc. Aktuell hat es auf Island 16h Tageslicht, die Schlafbrillen liegen auch schon bereit. Passenderweise beginnt nach dem alten isländischen Kalender heute der Sommer (vgl. hier) – ein gutes Zeichen. Samstag geht es los, man/frau liest sich.