Heimkehr

26 November 2008

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Seit heute früh, ca. 6:45 Uhr MEZ ist es amtlich: wir sind daheim und es ist kalt (letzteres war vorher schon offiziell, aber für uns erst jetzt spürbar – Ju hustet nebenan).

Auf unserem Rücken haben wir gut 20 gelesene Bücher, etwa 12.300 Zugkilometer und 9.400 Flugmeilen sowie reichlich Erfahrungen, deren tiefergehende Analyse und Auswertung noch das ein oder andere Weilchen dauert. Folgende pseudowissenschaftlichen Erkenntnisse seien dem geneigten Leser an dieser Stelle jedoch gegeben:

  • Bestes Lassi (Joghurtgetränk) – Lassiwalla in Jaipur
  • Gefährlichster Ventilator – Hotel Oceanic, Goa (Zimmer 3)
  • Höflichste Gastgeber – Südkorea
  • Abwechslungsreichster ÖPNV – Hong Kong
  • Fetteste Strassenköter – Mumbai
  • Höchste Menschendichte (gefühlt) – Indien
  • Bester Buchladen – PageOne, Taipeh
  • Größte olfaktorische Belästigung – Varanasi
  • Arktischste Klimaanlage – Causeway Bay Guest House, Hong Kong
  • Simpelste Konvertierung zum Euro – Nepalesische Rupie (zwei Kommastellen nach links rücken und sich freuen, dass es noch weniger ist)
  • Eben klingelt Frau Mutter durch und berichtet von Beiträgen in der Tagesschau, in denen von Bombenanschlägen in Mumbai die Rede ist. Vor zwei Tagen sind wir noch am Luxushotel Taj vorbeigelaufen, in dem sich jetzt Terroristen verschanzt haben sollen. Es ist schön, wieder daheim zu sein.

    PS: Unser Maskottchen Söt ist auch wieder aufgetaucht. Nach weiteren vier Wochen in der Mongolei ist er über British Columbia, Kanada nach Hause gereist und schon seit ein paar Tagen im Hause. Sieht irre schlank aus, das Schaf!

    Auf dem Annapurnacircuit konnte man einen gesunden Querschnitt des Rock- und Popuniversums auf T-Shirts der locals beobachten. Abstossend oft zu sichten waren T-Shirts mit dem Konterfei von Britney Spears. Die Hip-Hopper kamen verhältnismässig kurz und verbuchten mit 50 Cent und 2 Pac lebende und verstorbene Vertreter. Rockmusik dominiert auch den Himalaya und konsequenterweise waren nicht nur Ikonen wie Kurt Cobain und Sid Vicious zu sehen, sondern auch der allgegenwärtige Bob Marley, dessen “Buffalo Soldier” ständig irgendwo gekräht wurde (war auch unser Lieblingsohrwurm während des Treks und noch lange danach). Das Mainstreamrock der Marke Limp Bizkit auf T-Shirts umhergetragen wird verwundert nicht, die Sichtung von Bandshirts von Cradle of Filth und Six feet under dagegen schon eher. Abgerundet wurde das Ganze von Logos von Dinosauriern wie AC/DC und Led Zeppelin. Die dominanteste Vertreterin jedoch war eine gewisse Avril Lavigne. Ich dachte, das wäre Mädchenmusik…

    Zurueck in Bombay

    24 November 2008

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    Nach einer entspannten Woche unter der Sonne Goas sind wir seit gestern Abend wieder zurueck in Mumbai. Da wir nicht mal von einem Sonnenbrand berichten koennen, ist dieser Eintrag eher eine Fussnote.

    Wir verlassen Indien morgen abend gegen 22 Uhr, zunaechst gen Abu Dhabi und dann weiter westwaerts.

    Von zuhause aus folgen noch ein paar Statistiken, also dranbleiben…

    Die Zeit laeuft…

    11 November 2008

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    Wir sind seit drei Tagen in Udaipur, Sued-Rajasthan. Von hier aus haben wir den Rest der Reise geplant und organisiert.

    Wir werden Mitte der Woche mit dem Zug ueber Mumbai nach Goa fahren und einige Tage in Palolem Beach verbringen. Nach gepflegter Langeweile an Pool und Strand wird es uns unweigerlich nach Norden ziehen, zurueck nach Mumbai. Die groesste Stadt Indiens stellt auch den Endpunkt unserer Reise dar, da unser Flug nach Hause vom dortigen internationalen Flughafen ausgeht. Wenn alles klappt, werden wir puenktlich zum Weihnachtsmarkt wieder in Frankfurt sein.

    Und: obwohl das indische Essen teuflisch lecker ist, hat es gestern Ju umgehauen. Das dritte Mal. Ich erklaerte mich solidarisch, fastete und langweilte mich mit ihr. Ist schliesslich Fastnacht – Helau!

    Tadsch Mahal und Diarrhoe

    3 November 2008

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    Extrem-sightseeing in Agra: Taj Mahal und Agra Fort standen vorgestern auf der Tagesordnung. Gestern dann Stubenhocken in Toilettennaehe…

    Den Tipp in unserem Reisefuehrer, sich morgens zeitig am Osttor einzufinden, hatten auch (reichlich) andere schon gelesen. So dauerte es insgesamt anderthalb Stunden, bis wir Indiens Ikone aus der Naehe bestauenen konnten – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Effizienz bei “Kartenverkauf” und “Durchsuchung” zu wuenschen uebrig lies (erst in Indien merke ich, wie deutsch ich eigentlich bin). Zu Recht als eines der (inoffiziellen) sieben neuen Weltwunder erklaert, sieht man sich dennoch bald satt. Nicht zuletzt, da die Menschenmassen das Gluecksgefuehl alsbald erdruecken.

    Die zweite Sehenswuerdigkeit, das Rote Fort von Agra stinkt gegen das Taj Mahal ab. Vielleicht deshalb, da es im Gegensatz zu diesem nicht aus Liebe, sondern zu militaerischen Zwecken gebaut wurde.

    Beim Abendessen liessen wir uns vom Pinguin des Restaurants dann leider zu Thalis ueberreden (Reisgericht mit Linsensuppe und Gemuesecurries) – zwoelf Stunden spaeter konnte keine Toilette nah genug sein. Unsere fuer gestern gebuchten Zugtickets hat Ju storniert und fuer heute neue gebucht. Dementsprechend haben wir den gestrigen Tag im Zimmer verbracht. Nun muessen wir noch ein paar Stunden totschlagen, bevor wir den Zug gen Jaipur besteigen.