Willkommen im Jahr des Schweins – beste chinesische Neujahresgruesse aus Kuching/Sarawak.
Author: hsj
-
Bilder gibt es spaeter
Einige wenige Eindruecke unserer Reise in den zugehoerigen Posts – siehe unten.
-
Einige Eimer Liebe spaeter
Ein Morgen ohne Wecker – und das war bitter noetig. Nachdem wir gestern wieder in der Zivilisation angekommen sind, stand das eine oder andere gepflegte Bierchen auf der Tagesordnung. Wir starteten im Cafe Bavaria – mit Kaffee und Tee 🙁
Das Restaurant erfuellt die ueblichen Klischees von Deutschen jenseits der Landesgrenzen (Kuckucksuhren, Heidelbergposter, uswusfetcpp.), schenkt aber leider keine Schoppen aus. So mussten wir unsere Kaltschalen anderswo zu uns nehmen. Und das taten wir dann auch:
In Gesellschaft der halben Expatriate-Community von Miri wurde das lokale Pendant zu einem Tablett geordert (immer & immer wieder): Bucket of Love, bestehend aus einem Eimer, vier Dosen Tiger-Bier, jeder Menge Eis sowie einer Bonus-Dose.
Am Ende des Abends hatten wir gemeinsam mit einem Kanadier, einem Neuseelaender, einem Schotten und einem Australier eine fuer hiesige Verhaeltnisse unglaubliche Rechnung von knapp 700 Ringgit beisammen – immerhin 140 Euronen.
Da mir der Eimer so gut gefallen hat, war ich so frei, ein erstes Andenken aus Malaysia zu besorgen: der Wirt war mit der Rechnung zufrieden & so bekamen wir einen Eimer mit Tiger-Logo geschenkt, den wir mit in unsere Jugendherberge empornahmen.
-
Kann Brot fliegen?
Brot ist lecker & von seiner Natur her auch geeignet, Cleverness zu beschreiben. Wenn jmd. also den Ausdruck “dumm wie Brot” benutzt, ist das schon ein anderes Kaliber als “doof” zu sagen. Nun, die Historie von fliegendem Brot mal ausser Acht lassend, moechte ich kurz skizzieren, dass Brot, obwohl nicht wirklich intelligent, durchaus in der Lage ist, um ein knappes Drittel der Erde zu Fliegen und hier Krumen zu streuen.
Nennen wir die Personifizierung von Brot in diesem Kontext einmal Gabi. Oder Gaby. Gabi kommt mit einem Zwillingsbroetchen namens Klaus daher (Name nicht ueberliefert) & stottert in einem zu benennenden Dialekt, einer Mischung aus Deutsch, Englisch & von etwas Ost-Europaeischen gesprenkelt daher, was das Zeug haelt.
“Stechen Muecken auch tagsueber? Wohnt ihr in der Jugendherberge (implizit: weil Klaus & ich im koeniglichen Resort zu Mulu)? Habt Ihr schonmal fleischfressende Pflanzen gesehen? Wir kommen aus Berlin. West-Berlin. (implizit: wir sind die besseren, weil Ossis sind doof)” uswusfetcpp., es tat schlicht weh.
Wenngleich importierte, dafuer umso deutschere Deutsche, sorgten Gabi & Klaus dafuer, das die Boegen unsererseits um sie von Stunde zu Stunde groesser wurden.
Zurueck zur Ausgangsfrage & dem Versuch einer Antwort: ja, Brot kann fliegen, gleich welchen Korns, welcher Faerbung & welchen Dialekts. Die Globalisierung schnuert die Erde enger beisammen und sorgt dafuer, dass sich auch Gabis und Klauses nach Suedostasien verfliegen & fortan alles zu Tode referieren. Sind die beiden aus Versehen in ein Reisebuero statt in einen Baeckerladen geraten? Wir werden diese Frage nicht beantworten koennen, da sich unsere Wege leider trennten.
So nett es ist, auf Reisen seine Muttersprache zu benutzen – mit Oesterreichern und Schweizern haben wir die bessere Erfahrung gemacht.
-
Valentinstag in Fledermausland
So ein Freitag kann anstrengend sein. Insbesondere, wenn man zwischen Schulkindern, die heute frei haben, in einem Internetcafe sitzt & rechts wie links Egoshooter (CS) gezockt bzw. geschrien werden.
Man/frau sieht, die Stadt hat uns wieder. Der Plan, skizziert am Ende des letzten Eintrags, ist aufgegangen, wenngleich anders als geplant. So flogen wir am Dienstag sehr frueh von KK nach Miri & haben einen wunderbaren Tag bangend am dortigen (tiefkuehlenden) Flughafen verbracht. Bangend deshalb, da unser erster Flug nach Mulu – und das ist definitv grosse Pampa – gestrichen, ein zweiter jedoch in Aussicht gestellt wurde. Nach gut sechs Stunden gepflegter Langeweile ging es es dann mit blauen Fuessen nach Mulu. Scheinbar als Reisende Anfaenger, haette man sich mit entsprechend platzierter Beschwerde immerhin ein Mittagsessen erschleichen koennen. Doch: Chance vertan.
Die naechsten zweieinhalb Tage standen dann ganz im Zeichen von Aktivitaet in der Natur: ein naechtlicher Spaziergang durch den tropischen Regenwald, diverse Hoehlentouren (inkl. Nacktbaden in einem natuerlichen Pool) sowie einen halben Kilometer langen Spaziergang ueber 20 – 40 m hohe Haengebruecken wurden unternommen. Obwohl weit vom Schuss, bekamen wir ausschliesslich kleines Getier zu sehen: Monsterkaefer jagende Fledermaeuse, Stabheuschrecken und Lizards, ein seltsames Stachelschwein beim Nachtspaziergang sowie ein einsamer Blutegel im Bad waren die tierischen Highlights dieser eher auf Gestein & Gewoelbe fokussierten Exkursion.
Den Weg nach draussen (i.e. zurueck nach Miri) wollten wir urspruenglich des naechtens mit einem Boot unternehmen. Leider prueft sich der gemeine Malaysier auch beim durchaus ueberschaubaren Bootfahrplan mehrmals taeglich zu Tode, so dass ich ob des geradezu teutonischen Fleisses der Einheimischen davon absehe, den Tourismusminister zu informieren: man wollte uns zwischen Boot fahren und Boot fahren unbedingt eine Nacht in einem Langhaus aufzwingen, was u.U. peinlich werden kann. Insbesondere dann, wenn 50 Touris 25 Einheimischen gegenueber sitzen und warten, bis die vom Tuak stracken Einheimischen das Tanzen anfangen. I.d.R. wird man gebeten, sich ebenso zum Trottel zu machen. Dies jedoch macht man als Langnase oft genug 😉
So haben wir heute wie eigentlich fast jeden Morgen auf dieser Reise mit dem Wecker nachgeholfen, waren die ersten beim (wenig ueppigen, wenngleich leckeren) Fruehstueck, die einzigen Fussgaenger vor halb neun und die ersten am Flughafen sowieso. Letzterer ist uebrigens derart ueberschaubar, dass streng genommen eine Person ausser den Durchleuchtapparat zu bedienen alles operative abzuhandeln in der Lage ist. Tickets waren jedenfalls noch erhaeltlich (meines wurde mit der Nummer 23 ausgestellt) & wir durften nach dem ueblichen erweiterten Warten die Fokker zurueck besteigen. Und wieder aussteigen – ohne Taxiphase, Sicherheitsdemo oder Lift-off. Nix da, irgendwas defekt, Flieger raeumen. Also geschlossenes Murren, zurueck in eine von zwei Hallen (eigentlich eher Raeume), eifrig Beschwerde beim regionalen Flughafenofficer eingelegt & nach einem Lunch fuer lau (war der lecker oder nur umsonst, Mitreisende?) den Flieger mit mehr oder weniger gutem Gefuehl bestiegen. Zack, waren wir ueber den Wolken und kurz danach auch schon wieder auf dem Asphalt.
Apropos Asphalt: den in Miri sehr heissen ebensolchen haben wir heute ueberquert, um ein kuehlendes Internetcafe zu finden & diese Zeilen zu publizieren. Heute abend wird es ein paar Tiger-Bier geben, die Devise fuer den morgigen Tag ist: bloss nichts spektakulaeres machen. Ausser einem Flug ins schoene Kuching steht nichts an, man liest sich von dort.