Petra bei Tag

23 October 2007

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Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Erkundung der antiken Staette nahe Wadi Musa, subsummiert unter dem Namen Petra (griechisch: Fels). Die Staette gehoert zum Weltkulturerbe der UNESCO und wurde vor Christi Geburt von den Nabataeern erbaut und spaeter von den Roemern uebernommen. Petra war ein Handelsort auf der Weihrauchstrasse, in dem reger Handel getrieben wurde. Weil sich die Handelsrouten spaeter aenderten, geriet Petra in Vergessenheit. Ein Schweizer Eidgenosse entdeckte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Stadt wieder. Fuer den Tourismus erschlossen wurde sie allerdings erst weitere hundert Jahre spaeter.

Unser Plan sieht vor, die Anlage in gediegenem Tempo zu erlaufen, schliesslich haben wir hierfuer zwei volle Tage Zeit. So traben wir nach dem Fruehstueck (inkl. Identitaetspruefung durch einen arabischen Pinguin) los und sind gegen halb acht am Ticketschalter (26 Dinar pro Person, gut 26 EUR). Beim Marsch durch den noch angenehm kuehlen Siq bestaunen wir die Ingenieursleistungen vergangener Zeiten: die Nabataeer bewaesserten die Stadt durch eine Leitung, die durch die Schlucht fuehrte. Ueberreste hiervon sind noch heute zu erkennen. Nach dem obligatorischen Tourifoto an der Schatzkammer fluechten wir vor dem Andrang, vorerst stetig bergab.

Das roemische Theater passiert, erklimmen wir die als koenigliche Grabstaetten bezeichneten, ebenfalls in den Fels gehauenen Bauwerke. Dort noch im Schatten sitzend, erahnen wir erst die Weite der Anlage. Unser Ziel fuer den heutigen Tag ist das Kloster auf einem Berg oberhalb der eigentlichen Stadt – es ist von hier aus noch nicht zu sehen. Da die Temperatur steigt, brechen wir auf und lehnen unzaehlbare Angebote ab, auf einem Esel sitzend den Berg zu erklimmen. Wir amuesieren uns ueber den Anblick von Westlern auf Eseln, steile Treppen nehmend und dabei angestrengt an den Sattel geklammert.

Gegen high noon erreichen wir die Bergspitze und das Kloster Al-Deir. Von den Opferstaetten in der Naehe des Klosters hat man einen herrlichen Fernblick, der bis nach Israel bzw. in die palaestinensischen Autonomiegebiete reicht. Wir ruhen im Schatten und brechen gegen drei Uhr unseren Rueckweg an. Dieser fuehrt den gesamten Weg zurueck, zunaechst hinab ins ehemalige Stadtzentrum von Petra und von dort aus stetig bergan, durch den Siq, vorbei am Hotel, bis in die Stadtmitte von Wadi Musa, wo wir unser verdientes Abendessen einnehmen.

Fuer etwa zwoelf Dinar essen und trinken wir, bis die Schwarte kracht. Aus vegetarischer Perspektive bietet die Kueche des nahen Ostens zwar Optionen, ein laengerer Aufenthalt jedoch ergibt kulinarische Eintoenigkeit. Unter dem hellen fast-Vollmond laufen wir zurueck gen Schlafgemach.

Bereits um zehn Uhr schlafen wir den Schlaf der Gerechten.

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