Wir haben reichlich Erfahrung mit Fahrten in Nachtzügen, sowohl Schlafwagen mit Großraum als auch solche mit Abteilen. Auf der Transmongolischen hatten wir den Luxus eines Zweierabteils, ebenso im direkt zuvor genutzten Zug von Frankfurt nach Moskau, in Thailand (Bangkok – Chiang Mai) und im Nachtzug nach Linz anlässlich der Ars Electronica vor einem Jahr. Bei der Querung des indischen Subkontinents auf der großen Asienfahrt 2008 (Gorakhpur – Varanasi – Agra – Jaipur – Udaipur – Mumbai – Margao – Mumbai) fuhren wir überwiegend, jedoch nicht ausschließlich, mittels Schlafwagen im Großraum. An keine dieser Fahrten erinnern wir uns an ähnlich rücksichtlose Mitreisende wie bei der Fahrt von KL nach Alor Setar. Kaum nachdem wir den Hauptbahnhof KL Sentral verlassen hatten hielt der Zug auch schon wieder im alten Hauptbahnhof Kuala Lumpur. Noch vor der Ankunft dort hatten wir uns bereits in unsere zweistöckigen Großraumliegen zurück- und den Vorhang zugezogen. Zuvor freuten wir uns noch über die relative Leere des Abteils.
Damit nahm es schlagartig ein Ende als eine zehnköpfige Familie zustieg. Da es noch recht früh war (gegen 22 Uhr), ließen wir dem Terror seinen Lauf und wendeten uns Kopfhörern und digitaler Beschallung zu. Gegen kurz nach zwei war dann Schluss mit freundlich. Eine Frage, gefolgt von einem Anschiss mit acht Worten half, dann war Ruhe. Nur der (Blut-?) Husten in der Liege gegenüber begleitete uns bis nach Alor Setar.
4 October 2014 at 9:30 AM
eight four-letter-words? 🙂
5 October 2014 at 3:56 PM
Nö, Reduktion der Komplexität aufs Wesentliche. Höflich, aber bestimmt (“shut up, it is late, people wanna sleep”).