ACE

8 November 2013

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Vulkaninsel, die zweite – Lanzarote, wir kommen. Morgen. See you there.

Dead Skin Mask

19 May 2013

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Gerade aus dem Spamfilter gefischt: der Musemumsführer des Museum of Icelandic Sorcery & Witchraft in Hólmavík ist da. Besonders schaurig ist Beitrag Nummer acht (Dr. Lecter lässt grüßen), besonders bemerkenswert die Tatsache, dass im Gegensatz zum kontinentalen Europa die Hexenprozesse auf Island fast ausschließlich Männer betraf.

(Gen) Reykjavik

17 May 2013

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Die Fahrt von Breidavik weg sollte mit einem Picknick am Strand begonnen werden. Nach reichlich Serpentinen stoppten wir an einem weiteren (fast Traum-) strand. Sand, türkise Brandung, Windstärke 9, zumindest gefühlt. Eine Redensart sagt “einfach 5 Minuten warten, dass Wetter wird wahrscheinlich schlechter” – daher Rückzug. Das Picknick fand dann in der Nähe von Patreksfjördur statt, wo 1981 das älteste Schiff Islands (gebaut 1912 in Norwegen) strandete. Fortan ging es hoch hinaus (zum nächsten Pass) und tief hinab (zum nächsten Fjord), immer mit Tagesziel Nordküste von Snaefellsness, Westisland. Das Wetter war bescheiden, sollte uns aber nicht interessieren. Die Halbinsel ist eine Art komprimiertes Island (Lavalandschaft, Gletscher, etc.) und ob der Distanz zur Hauptstadt gut besucht. Die Küche im recht großen Hostel am Hafen vom Grundarfjördur teilten wir uns immerhin erstmals mit anderen Reisenden, einer Familie aus Deutschland. Waren nicht sonderlich gesprächig, wir aber wahrscheinlich auch nicht – nach einer knappen Woche Westfjorde waren wir Gesellschaft schon gar nicht mehr gewohnt. Der lokale Pool war leider noch nicht offen, die Saison beginnt hier erst am 15. Mai. So nächtigten wir im Schlafsack-Stil im Hostel und fuhren tags drauf gen Snaefellsjökull, dem Gletscher dessen darunter begrabener Vulkan in Jules Vernes “Reise zum Mittelpunkt der Erde” den Eingang zum Erdinneren markierte. Am Vogelfelsen an der Westküste fanden wir erneut keine Papageientaucher vor, so dass wir nach aktuellem Stand von einer einzigen, großen Verschwörung ausgehen müssen. Vom dort befindlichen Leuchtturm soll man sogar Schwertwale sehen können – eine weitere Verschwörung?

Strand in Snaefellsness

Der Wind stieg erneut Richtung Stärke 9, so dass wir zielstrebig gen Süden steuerten. Am Strand von Djupalonssandur herrschten dann die Bedingungen, die wir in den letzten zweieinhalb Wochen gerne öfter gehabt hätten: eine leichte Brise, Sonnenschein, Frühlingswetter. Nach einer kleinen Strandwanderung schlürften wir die durchs Land kutschierten Tütennudeln und genossen die Aussicht auf den Snaefellsjökull, dem wir kurz danach den Rücken kehrten. Etwa eineinhalb Stunden später kamen wir auf dem Bauernhof Snorrastadir an, die ihrerseits die Saison noch nicht begonnen hatten und uns die Schlafsack-Übernachtung im “White House” verwehrten. Die von ihnen vorgeschlagene Alternative war ungleich besser: eine Blockhütte mit eigenem Whirlpool (ohne Whirl), siehe hier. Diese wurde dann auch eifrig genutzt (sofort nach Bezug, im Mondschein weit nach Mitternacht, nach dem Frühstück). Nachdem wir den Bauernhof verlassen hatten, hieß es unweigerlich gen Reykjavik. Dort bezogen wir vorgestern eine umgebaute Garage unweit der Hallgrimskirkja, der größten Sehenswürdigkeit der Hauptstadt. Die Stadt ist voller Cafés und Restaurants, Bart- und StrumpfhosenträgerInnen und scheint Jahrhunderte entfernt von einer Farm wie der in Höskulsstadir. Da im Radio derzeit die Eurovision-Songs rauf- und runtergenudelt werden, war gestern Abend Zeit für etwas E-Musik. In der lokalen Variante der Elbphilharmonie, der Harpa, gönnten wir uns in Jeans und Turnschuhen Mendelssohn und Tchaikovsky. Black Sabbath im Radio werde ich trotzdem vermissen. P.S.: das Zelt blieb eingepackt.

Statistisch jedenfalls. Doch der Reihe nach. Nach dem alternativen Sightseeing mit abschließendem Poolbesuch bei erneuten 5 Grad Celsius Außentemperatur fuhren wir am Freitag von Kirkjubol (ein Hof mit zwei Häusern, schräg gegenüber das Schäfchenmuseum) nach Isafjördur, der mit 2.500 Einwohnern größten Stadt der Westfjorde. Unterwegs hielten wir am Polarfuchszentrum in Sudavik, nicht jedoch ohne kurz zuvor selbst einen zu sichten. Eine von uns. Die Biester dominieren die Hänge in den menschenleeren Westfjorden und Sichtungen sind nicht unüblich. Wenn man sich nicht gleichzeitig auf den automobilen Balanceakt zwischen Steilhang (links) und Abgrund (rechts) konzentrieren muss. Das Polarfuchszentrum beherbergt eine mehrsprachige Ausstellung rund um die einzigen natürlich vorkommenen Säugetiere Islands und vermittelt allerlei wissenswertes. So soll es z.B. auf Grönland Polarfüchse geben, die Eisbären mit gebührlichem Abstand eskortieren und sich an von diesen hinterlassenen Aas gütlich tun. Der bei uns heimische Rotfuchs übrigens verdrängt langsam – Klimawechsel sei Dank – die nordische Variante. Nach etwas Fortbildung kamen wir Freitag nachmittag – zeitig zum Nachmittagskaffee – in Isafjördur an, wo wir in einem Häuschen in der Altstadt unterkamen. Diese und der Hafen wurden taggleich zu Fuß erkundet; war mangels Dimensionen nicht sonderlich herausfordernd. Anschließend gab es dann Urlaub vom Urlaub – Rocky III lief als einzige englischsprachige Option über den Beamer. Wenigstens war es nicht der vierte Teil… Tags drauf war erstmals seit langem ausschlafen angesagt, das Wetter lockte zu einer Verlängerung des Urlaubs vom Urlaub und so verließen wir unser Häuschen für einen Spaziergang erst am Nachmittag. Am Morgen danach brachen wir früh gen Süden auf. Unser erster Stopp hieß Thingeyri, wo wir (am Sonntagmorgen vor elf) bei West Horses anriefen und gleich mit dem belgischen Besitzer Wouter einen Ausritt klarmachten. Der Tölt ist übrigens kein Selbstläufer und blieb uns verwehrt. Fast fünf Jahre nach dem letzten Galopp hat dieser jedoch erstaunlich gut geklappt. Als hätte man in der zwischenzeit wenig anderes gemacht. Danach fuhren wir und fuhren und fuhren. Vor dem Koller (Fjord, Pass, Pass, Fjord, nochmal von vorne) gab uns ein Schwimmbad mit natürlicher Quelle, launig am Straßenrand gelegen, nochmal Aufschub. Das Ziel war ehrgeizig, wurde aber mit Latrabjarg, dem westlichen Ende Europas (jaja, die Azoren ausgenommen) noch erreicht. Am dortigen Vogelfelsen blieb uns der Anblick des Papageientauchers erspart. Verwehrt.

Latrabjarg, Westfjorde

Egal, denn auf dem Rückweg zur Schlafsackunterkunft in Breidavik querte er die Strasse. Ein ganzer Polarfuchs. Weiß, klein, neugierig. Ein Highlight.

Geschätzte 400 km später sind wir über Akureyri (zweitgrößte Stadt Islands außerhalb der “Metropolregion” Reykjavik) an die Ostküste der Westfjorde gefahren, überwiegend auf geteerten Straßen. Hier hat es draußen um kurz vor Mitternacht noch zeitungleskompatible Helligkeit, unweit vom Guesthouse tummeln sich Seelöwen. Manifestierte Einsamkeit, trotzdem gab es vor, während und nach dem Abendessen Cosmopolitans – man gönnt sich ja sonst nichts. Für die Statistik: für 10.000 ISK tankt man aktuell ca. 40 Liter Diesel (ca. 65 EUR und somit nur unwesentlich teurer als zuhause). Programm für Morgen: Museum für Zauberei und Hexerei (Holmavik), Führung durch seit 1982 verlassene Fischfabrik (Djupavik), Schwimmbad kurz vor dem Ende der Welt (Krossnes).

Pool in Krossnes

Man liest sich, unregelmäßig.